Über Dinge, die es nicht auf die offiziellen Seiten geschafft haben
Ein Reiseführer für den Besuch vom Migori TTC und Kenia, Autor: Markus Moser
"Do you know a cheap hotel, my friend?" "Yes man!", die weißen Zähne des Guides und Taxifahrers leuchten aus deren tiefschwarzem Gesicht. Als Neuankömmlinge sind wir "Mzungus" - weiße Greenhorns und fette Beute und noch unbedarft in den fremden Handelssitten. Weiße sind Millionäre aus dem Schlaraffenland, bei denen das Geld anscheinend auf an den Bäumen wächst - und diese "Mzungus" werden abgecached!
Es gibt über all zwei Preise: Den Einheimischenpreis und den mehr als das 5-fache "Mzungu"-Preis. An letzterem verdienen alle mit. Das mussten wir bereits am ersten Tag erfahren. Und obwohl wir darauf gefasst waren und wirklich nichts kaufen wollten ... da sind Profis am Handwerk und wir Weicheier sind ihnen auf den Leim gegangen. Zudem hat sich bestätigt, dass Korruption -selbst unter KollegInnen- das Land und die Leute kaputt macht. Diese Lehre haben wir teuer erkauft!
Es gibt über all zwei Preise: Den Einheimischenpreis und den mehr als das 5-fache "Mzungu"-Preis. An letzterem verdienen alle mit. Das mussten wir bereits am ersten Tag erfahren. Und obwohl wir darauf gefasst waren und wirklich nichts kaufen wollten ... da sind Profis am Handwerk und wir Weicheier sind ihnen auf den Leim gegangen. Zudem hat sich bestätigt, dass Korruption -selbst unter KollegInnen- das Land und die Leute kaputt macht. Diese Lehre haben wir teuer erkauft!
Unser Witz: "A Kenyan without a cellphone is a handicaped Kenyan!"
Sie tragen ihr Handy andauernd in der Hand, stecken es nicht in die (Hosen-)Tasche. Und nehmen Anrufe immer(!) an, egal in welcher Situation, ohne Rücksicht auf andere. Während eines Gespräches, am Tisch, ... immer!
Die Uhren ticken anders: Kenyan Time
Wir werden von allen immer sehr freundlich begrüßt. "Jambo", was so viel heißt wie "Hallo". Dann schlägt man in die Hand ein und lässt den Daumen über den anderen schnalzen und wieder zurück in die Hand - ein Begrüßungsritual so schwarz, dass Snoop Dogg vergleichsweise steif aussehen lässt. Und wir werden von jeder Kollegin/jedem Kollegen per Handschlag begrüßt, verabschiedet, nächste Pause wieder begrüßt, ... Hände waschen ist angesagt! In meiner gesamten Arbeitszeit habe ich sicher noch nicht so viele Hände und so cool geschüttelt wie in diesen 14 Tagen in Kenya.
Es gibt diesen offiziellen Handgruß (den wir eher nicht so offiziell, eher kumpelhaft sehen), den respektvollen Handgruß, ... usw.
Die Rolle der Frau
kann ganz schön hart sein. Auf den Ausflug zur Massai Mara gab uns das College zwei Personen als Begleitung mit. Den Fahrer Christopher und die Professorin Doris. zuerst dachten wir, dass Doris uns als Kollegin und Reiseleiterin mitfährt. Erst am Abend am Lagerfeuer, als der Fahrerin dann zur Professorin sagt, sie möge sich doch mit dem Herrichten des Essens beeilen, da es bald dunkel wird, wurde uns klar, warum sie uns tatsächlich mitgegeben wurde.
Wenn am Tisch kein PLatz mehr vorhanden ist, hat die Frau abseits (draußen, am Boden) zu essen. ...
Alle Besucher am MTTC werden im Guesthouse neben dem Haus der Rektorin untergebracht. Alle Mahlzeiten werden dort von Frauen vorbereitet und serviert. Incl. Hände waschen mit einer Plastikschüssel am Tisch, gereicht von Frauen.
Die Unterkunft entspricht nicht unseren Standards und Komfort und man muss äußere Einflüsse, die es bei uns nicht mehr gibt, akzeptieren und aushalten. Das Bett ist wortwörtlich bretthart, die Matratze hat weniger Funktion als eine Wolldecke, die Dusche funktioniert (kalt oder kochend heiß), die Toilette funktioniert und steht fast immer unter Waser, Haustiere kommen zu Besuch, ... und das ist weit mehr als die meisten Kenianer zu Hause vorfinden.
Sie tragen ihr Handy andauernd in der Hand, stecken es nicht in die (Hosen-)Tasche. Und nehmen Anrufe immer(!) an, egal in welcher Situation, ohne Rücksicht auf andere. Während eines Gespräches, am Tisch, ... immer!
- Das Handy ist in Afrika ein sehr wichtiges Instrument zu Informationszwecken (Infos vom Rektorat und untereinander werden via SMS verteilt).
- Das Handy wird für Geldtransaktionen benutzt. Bank und Telefongesellschaft haben einen Vertrag. Handynummer ist auch Kontonummer. Geld wird über "Agencies" und spezielle SMS überwiesen.
Die Uhren ticken anders: Kenyan Time
Wir werden von allen immer sehr freundlich begrüßt. "Jambo", was so viel heißt wie "Hallo". Dann schlägt man in die Hand ein und lässt den Daumen über den anderen schnalzen und wieder zurück in die Hand - ein Begrüßungsritual so schwarz, dass Snoop Dogg vergleichsweise steif aussehen lässt. Und wir werden von jeder Kollegin/jedem Kollegen per Handschlag begrüßt, verabschiedet, nächste Pause wieder begrüßt, ... Hände waschen ist angesagt! In meiner gesamten Arbeitszeit habe ich sicher noch nicht so viele Hände und so cool geschüttelt wie in diesen 14 Tagen in Kenya.
Es gibt diesen offiziellen Handgruß (den wir eher nicht so offiziell, eher kumpelhaft sehen), den respektvollen Handgruß, ... usw.
Die Rolle der Frau
kann ganz schön hart sein. Auf den Ausflug zur Massai Mara gab uns das College zwei Personen als Begleitung mit. Den Fahrer Christopher und die Professorin Doris. zuerst dachten wir, dass Doris uns als Kollegin und Reiseleiterin mitfährt. Erst am Abend am Lagerfeuer, als der Fahrerin dann zur Professorin sagt, sie möge sich doch mit dem Herrichten des Essens beeilen, da es bald dunkel wird, wurde uns klar, warum sie uns tatsächlich mitgegeben wurde.
Wenn am Tisch kein PLatz mehr vorhanden ist, hat die Frau abseits (draußen, am Boden) zu essen. ...
Alle Besucher am MTTC werden im Guesthouse neben dem Haus der Rektorin untergebracht. Alle Mahlzeiten werden dort von Frauen vorbereitet und serviert. Incl. Hände waschen mit einer Plastikschüssel am Tisch, gereicht von Frauen.
- Breakfast 8am
- Teatime 11am
- Lunch 2pm
- Teatime 5pm
- Super 8pm
Die Unterkunft entspricht nicht unseren Standards und Komfort und man muss äußere Einflüsse, die es bei uns nicht mehr gibt, akzeptieren und aushalten. Das Bett ist wortwörtlich bretthart, die Matratze hat weniger Funktion als eine Wolldecke, die Dusche funktioniert (kalt oder kochend heiß), die Toilette funktioniert und steht fast immer unter Waser, Haustiere kommen zu Besuch, ... und das ist weit mehr als die meisten Kenianer zu Hause vorfinden.
"Students home" für 2 Jahre!
Die Studierenden nehmen diese Chance wahr und akzeptieren die Gegebenheiten. Schlafen in engen Gemeinschaftsunterkünften, Wäsche waschen mit Hand und Schüssel, ...
Die Studierenden nehmen diese Chance wahr und akzeptieren die Gegebenheiten. Schlafen in engen Gemeinschaftsunterkünften, Wäsche waschen mit Hand und Schüssel, ...
Das Haus des Kollegen Kennedy , ein Dozent am MTTC. Untere Mittelschicht in Kenia.
Wir hatten viele interessante Gespräche, aber sobald wir allein waren, wurden wir angebettelt: Kannst du mich sponsern? Kannst du mir dein Laptop geben? Wie kann ich nach Österreich kommen? ... Ich glaube, wir hätten 10 Frauen heiraten und mitnehmen können, wenn da nicht das Verbot der Polygamie in Ö/D/Europa wäre. Wir waren erst erschrocken, dann konnten wir es nicht mehr hören. Das nervt!
Hier haben TV, Internet und Co. anscheinend einen negativen Einfluss. Schade.
Wir haben einige Kenianer, die viel von der Welt gesehen haben, kennen gelernt. Sie sind wieder zurück in ihre Heimat gekehrt. Warum erzählen sie den Menschen in Kenia nicht von den anderen Ländern? Warum klären sie nicht auf? Gerade DozentInnen und LehrerInnen wären ideale MultiplikatorInnen.
Österreich und Europa sind kein Schlaraffenland, in dem Geld auf Bäumen wächst - auch wir müssen es hart verdienen.
Von Beginn an baten wir, uns die Zusammenfassungen der einzelnen Lehrpläne pro Fach zu kopieren. Sie haben das nicht geschafft.
Ein Gespräch mit der "Dean of Curricula" ergab, dass sie erst kurz in diesem Amt sei (3 Jahre) und sie diese selbst noch nicht hat. Kopien? Sie haben doch nur einen Kopierer! --> Also ab zu den Fachbereichsleitern und so viel wie möglich fotografiert.
Hier haben TV, Internet und Co. anscheinend einen negativen Einfluss. Schade.
Wir haben einige Kenianer, die viel von der Welt gesehen haben, kennen gelernt. Sie sind wieder zurück in ihre Heimat gekehrt. Warum erzählen sie den Menschen in Kenia nicht von den anderen Ländern? Warum klären sie nicht auf? Gerade DozentInnen und LehrerInnen wären ideale MultiplikatorInnen.
Österreich und Europa sind kein Schlaraffenland, in dem Geld auf Bäumen wächst - auch wir müssen es hart verdienen.
Von Beginn an baten wir, uns die Zusammenfassungen der einzelnen Lehrpläne pro Fach zu kopieren. Sie haben das nicht geschafft.
Ein Gespräch mit der "Dean of Curricula" ergab, dass sie erst kurz in diesem Amt sei (3 Jahre) und sie diese selbst noch nicht hat. Kopien? Sie haben doch nur einen Kopierer! --> Also ab zu den Fachbereichsleitern und so viel wie möglich fotografiert.